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Alwines Puppen die Sammlung der Trachtenpuppen des Kulturhistorischen Museums Magdeburg.

Die Sammlung der Mode- und Trachtenpuppen des Kulturhistorischen Museums Magdeburg.

Diese Ausstellung ist bis zum 20. Mai 2024 zu sehen. Im Jahr 1905 schenkte die wohlhabende Industriellengattin Alwine Arnold, ihrer Heimatstadt Magdeburg eine umfangreiche Sammlung von Kostüm- und Trachtenpuppen, sowie Trachten in Originalgröße für das neu zu eröffnende Kaiser Friedrich Museum, heute Kulturhistorisches Museum Magdeburg.

Alwine Arnold war die Tochter des erfolgreichen Gründers und Industriellen Christian Budenberg in Magdeburg-Buckau, ältere Schwester der Unternehmerin und Maschinenfabrikantin Selma Rudolph und eine bedeutende Mäzenin des Museums.

Um sie vor dem Verschwinden zu bewahren, sammelten und dokumentierten Wissenschaftler und private Sammler im 19. Jahrhundert historische Kostüme und Trachten in verschiedenen Regionen Deutschlands und Europas. Bebilderte Publikationen hierzu erschienen zahlreich und waren weit verbreitet. So verwundert es nicht, dass Trachten und Kostüme um 1900 auch in die Sammlungen von Museen und deren Ausstellungsräume gelangten. In diesem Zusammenhang sind auch die Mode- und Trachtenpuppen zu sehen, die als Modelle geschaffen wurden und detailgetreu die Originale nachahmen. 1905 eröffnete das Germanische Nationalmuseum Nürnberg seinen großen Trachtensaal.

Noch im selben Jahr wurde auch die Arnoldsche Sammlung von Trachten und Modellpuppen in Magdeburg präsentiert. Anders als Spielpuppen, deren Kleider Kinderhänden und regelmäßigem An- und Ausziehen standhalten müssen, erfüllten Kostüm- und Trachtenpuppen eine andere Funktion. Sie waren Sammlerstücke, Erinnerungsobjekte, Ausstellungsexponate oder wertvolle Geschenke. Ihre Kleidung orientierte sich an der exakten und vollständigen Miniatur der Originale, inklusive Unterwäsche, Schuhe, Schmuck und Frisuren.

Museumsbesucher des 21. Jahrhunderts verzaubern die Puppen in den Modellkostümen vor allem durch die künstlerische, individuelle und ausdrucksstarke Gestaltung ihrer Gesichter und die Detailgenauigkeit und Detailvielfalt der Kleider im Miniaturformat. Jede Puppe ist ein kleines Individuum. Die Arnoldsche Sammlung als Ganzes ist in ihrer Qualität und ihrem Umfang, verknüpft mit der frühen Entstehungszeit, einmalig. Ich zeige Ihnen hier nur einen Bruchteil der mehr als 80 Puppen. Besuchen Sie die Ausstellung in Magdeburg.

https://www.khm-magdeburg.de/